Verein für Heimatpflege zeigte sich ideenreich und dynamisch

Außerdem: Forcierte Mitgliederwerbung und Interesse an der Heimatgeschichte lebendig halten 

 

„Sie zeigen mit Ihrer Anwesenheit Präsens, eine große Identifizierung mit dem Verein und wirken bei vielen Aktivitäten mit“, lobte der 1. Vorsitzende des Vereins der Heimatpflege, Werner Krämer, am Mittwochabend die zahlreich erschienen Anwesenden der Mitgliederversammlung in der vollbesetzten Adlerstube. Denn ein Verein lebe von seinen Mitgliedern, die ihn nach ihren Möglichkeiten aktiv unterstützen, passiv fördern, ihm die Treue halten und sich zu ihm bekennen.
Nach einem Rückblick über die wichtigsten Veranstaltungen des vergangenen Jahres ging er auf die nächsten Vorhaben ein, die er als „ideenreich und dynamisch“ bezeichnete. So wird am kommenden Samstag eine Tagesfahrt in den Kraichgau führen. Am Samstag, 21. April, 15 Uhr, wird in Kooperation mit der Kreisvolkshochschule (KVHS) eine Sonderführung im Historischen Museum in Speyer sein anlässlich der Ausstellung „Ägyptens Schätze entdecken – Meisterwerke aus dem Ägyptischen Museum“ (Anmeldung bei Maria Häußler-Waldmann, KVHS).
Als weitere Termine nannte Werner Krämer unter anderem die Beteiligung am Frühlingsmarkt (28. April), das Museumsgespräch mit Bürgermeistern der Nachbargemeinden (9. Mai), eine Tagesfahrt nach Zweibrücken am 23. Juni (Anmeldung bei Maria Häußler-Waldmann, KVHS), die Jahresfahrt nach Brüssel vom 8. bis 12. Juli, das Queckbrunnenfest (12. August) der Besuch der Heiligen Messe in St. Jakobus (15. August - Werzwisch), den Vortrag „Zur höheren Ehre Gottes“, Kunst und Kunsthandwerk aus Benediktinerklöster (13. September), eine Burgwanderung unter fachmännischer Führung von Jürgen Kettigkeit (15. September) und eine Weinprobe mit literarischem Part im Heimatmuseum (19. Oktober).
Anlässlich des „Zuges der Erinnerung“, der im Oktober auch Halt am Schifferstadter Hauptbahnhof machen und an deportierte Kinder des Nationalsozialismus erinnern will, werde der Heimatpflegeverein ein Begleitprogramm veranstalten.
Weiterhin sei eine Veranstaltung geplant, in der es darum gehe, Ideen zu entwickeln, um das Interesse am Heimatpflegeverein zu wecken, um neue Mitglieder werben, die auch bereit seien, sich ehrenamtlich einzubringen, denn es wäre von enormer Wichtigkeit, im Heimatmuseum mehr Öffnungstage anbieten zu können.
Museumsleiter Gerhard Sellinger erinnerte dann an die Öffnungstage im Heimatmuseum, die im Vordergrund der Museumsaktivitäten gestanden hätten, aber auch an Führungen und Besuche von Gruppierungen, Vereinen und einer Gruppe des hiesigen Gymnasiums, die außerhalb der Öffnungszeiten stattgefunden hätten. Außerdem habe es einige Veranstaltungen des „lebendigen Heimatmuseums“ gegeben, wie beispielsweise die Vorführung der alten Kunst der Tabakverarbeitung durch den Museumsverein Rödersheim-Gronau und die Vorführung von Schmiedemeister Erich Armbrüster über das Dengeln und Wetzen von Sensen und Sicheln im Adlerhof.
Bei einer Tagung der Museumsleiter aus dem Rhein-Pfalz-Kreis im Heimatmuseum sei die Erstellung eines Flyers besprochen worden, der inzwischen erschienen sei. Er stelle die 12 Heimatmuseen und heimatgeschichtlichen Einrichtungen mit Foto vor und informiere über die Sehenswürdigkeiten und Öffnungszeiten. „Unter Leitung des Landratsamtes sollen in Zukunft im regelmäßigen Abstand Informationstreffen der Museumsleiter stattfinden und gemeinsame Aktionen beschlossen werden“, wies Sellinger darauf hin. Am internationalen Museumstag am 20. Mai, der unter dem Motto steht „Welt im Wandel – Museum im Wandel“ ist die Beteiligung der Heimatmuseen mit eigenen Ausstellung vorgesehen.
Hans Gerstner vom Arbeitskreis „Museumsführungen“, berichtete, dass er im vergangenen Jahr zwei Führungen mit Erwachsenen sowie mit Schulklassen, überwiegend von der Grundschule Nord, und Kindergartengruppen geführt habe. Dabei sei es ihm wichtig, den jungen Menschen einen Zugang zu den musealen Gegenständen zu vermitteln. Deshalb dürften die Kinder schon mal unter Aufsicht auf den Ambos schlagen, das Butterfass bedienen und den Uhrenkasten in den alten Standuhren betrachten. Allerdings wäre es ihm ein Anliegen, die Museumsbesuche auf bestimmte Themen zu beschränken, wie zum Beispiel „Die Landwirtschaft in der Zeit unserer Großeltern“, oder „das alte Dorfdreieck in Schifferstadt“, um besser darauf eingehen zu können.
Über die Aufgaben des Arbeitskreises „Heimatforschung“, dem Johannes Benedom, Renate Kehl, Edwin Mayer, Gerhard Sellinger und Theo Magin angehören, sprach Letztgenannter. Dieses Gremium beschäftige sich seit knapp zwei Jahren mit der Erstellung eines Straßenverzeichnisses vor historischen Hintergrund. Dazu zählten 215 Straßen und Plätze. Inhalt dieser Forschung sei unter anderem die Funktionen und Entwicklungen der Straßen, des Straßennetzes, der Namensgebung und dessen Grund, deren markante Gebäude und die Widmung des öffentlichen Verkehrs. „Diese Art von Heimatforschung ist eine wichtige Aufgabe für die Zukunft, um es der Nachwelt überliefern zu können“, hob Theo Magin hervor. Schatzmeisterin Elfriede Mattern berichtete über die finanzielle Situation des Vereins, dem aktuell 282 Mitglieder angehören. -ise