Vom Glätt- oder Gniddelstein zum elektrischen Bügeleisen
 
Ausstellung und Präsentation am Sonntag den 06.05.07 im Heimatmuseum

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Vom Glätt- oder Gniddelstein zum elektrischen Bügeleisen
 
Präsentation historischer Bügelgeräte von Kurt Pfeifer im Heimatmuseum
 

Ein Bedürfnis der Menschen, glatte Stoffe zu haben, um sie gut bearbeiten zu können, mochte wohl zum Einsatz der Glätt- oder Gniddelsteine in europäischen Ländern bereits im 5. bis 8. Jahrhundert nach Christus geführt haben. "Immerhin blieben sie bis ins 20. Jahrhundert im Gebrauch", informierte Kurt Pfeifer, versierter Bügeleinsensammler und -kenner am Sonntag im Heimatmuseum. Die wohl ältesten Bügelinstrumente aus farblosem, schwarzem oder grünem Glas wurden mit starkem Druck über angefeuchtete oder gestärkte Wäschestücke gestrichen, bis diese glatt und glänzend wurden.

 

Anhand von rund 130 Exponaten aus seiner 2000 Bügelgeräte umfassenden Sammlung veranschaulichte Pfeifer den 25 Zuschauern die Entwicklung des Bügeleisens, das als Gebrauchsgegenstand ab dem 15. Jahrhundert mehr und mehr zum Einsatz kam, wobei nicht nur Zweckmäßigkeit, sondern auch Formschönheit und Ästhetik Bedeutung fanden. Als erste Bügeleisen kamen bereits vor Christi Geburt die mit erhitzter Kohle gefüllten so genannten Bügelpfannen in China zum Einsatz, um Seidenstoffe zu glätten. In den europäischen Breiten wurden die "Plätteisen" im 15. Jahrhundert erstmals gebraucht. Die Bügelgeräte wurden von Schmieden hergestellt und fanden teilweise bis 1960 Verwendung. Als Wärmequelle diente der Küchenherd. Neben der großen Formenvielfalt zeigte Kurt Pfeifer anhand der Exponate auch den technischen Fortschritt. So erwarb Florena Pott 1871 ein Patent für das "Wechselgriffeisen", aber auch das Block-Eisen – aus einem Block geschmiedet – verfügt über einen abnehmbaren Griff. "Zum Schutz der Hände wurden Holzgriffe entwickelt oder die Hausfrau legte einfach ein Stück Tuch über den heißen Bügel", erläuterte der Bügeleisen-Kenner. Wie viel Muskelkraft ein Schneider aufwenden musste, um ein neun Kilogramm schweres Bügelgerät zu bewegen, demonstrierte Kurt Pfeifer ebenso, wie den Brauch, Mädchen mittels kleiner Kinderbügeleisen bereits im Kindesalter mit dieser hausfraulichen Tätigkeit vertraut zu machen.

 

Aus dem 18. und 19. Jahrhundert stammen die Kasten- oder Bolzenbügeleisen, denen ein glühender Stahlbolzen als Wärmequelle diente. In Folge des Aufbaus von Gasnetzen zur Straßenbeleuchtung waren auch gasbeheizte Bügeleisen entstanden. Ein ganz besonderes Exponat war das "Dalli-Bügeleisen", das um 1900 von der Deutschen Glühstahl-Gesellschaft in Dessau produziert, auf den Markt kam und mit entschwefelter Kohle beheizt wurde. "Die Frau lebt herrlich in der Welt, erspart viel Arbeit, Müh und Geld, schafft ihr der kluge Ehemann die Dalli-Plättmaschine an", zitierte Kurt Pfeifer aus einer Werbeschrift aus dem Jahr 1901. Nicht gerade ungefährlich war der Umgang mit Benzin- und Spiritus-Bügeleisen, die um 1850 in den USA erfunden worden waren, aus England stammt ein Modell aus dem Jahr 1940 mit einer Luftpumpe. Das erste Elektrobügeleisen wurde bereits 1890 von Carl Zipernowski in Budapest erfunden. In Deutschland setzten sich entsprechende Geräte ab 1910 im Wege der Elektrifizierung durch.

 

Besondere Aufmerksamkeit fanden seltene Stücke wie ein Fußbügeleisen aus Ägypten, ein Hutmacher-Bügeleisen, ein Toll-Eisen zum Bügeln von Rüschenkrägen oder ein Plissier-Eisen. Kurt Pfeifer berichtete den staunenden Zuhörern auch vom Beginn seiner Sammlerleidenschaft und seinen Besuchen auf unzähligen Flohmärkten in Deutschland und europäischen Nachbarländern.

 

Theo Magin, Vorsitzender des Vereins für Heimatpflege, dankte abschließend Kurt Pfeifer für die informative Präsentation und Museumsleiter Gerhard Sellinger für das Aufstellen der Schautafeln, auf denen die Entwicklung des Bügeleisens in Wort und Bild dargestellt war.

 
Mehr Infos über Kurt Pfeifers Bügeleisensammlung im Internet unter www.alte-buegeleisen.com
 
Textquelle: Schifferstadter Tagblatt am 08.05.07  -cher

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